Ellert geht angespannt, aber zuversichtlich, in ein unberechenbares Rennen

Hawaii (ms) – Vor drei Jahren nahm unser Ausnahmeathlet Philipp Ellert zum ersten Mal an der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii teil. Einen Tag vor seinem zweiten Start haben wir mit Philipp Ellert noch einmal gesprochen. Das Wort, welches er mit am häufigsten aussprach war „angespannt“. Seine Anspannung ist 11.836 km noch spürbar. Bei seiner Premiere auf Hawaii 2015 musste Philipp Ellert noch der Hitze beim abschließenden Lauf Tribut zollen. Damals hatte er eine Gesamtzeit von 10:37:30 Stunden (Schwimmen: 01:03:48 h, Radfahren: 05:05:34 h, Laufen: 04:21:06 h). Vor allem beim Laufen zwangen ihn die Bedingungen in die Knie. Und auch in diesem Jahr hatte er beim Ironman Vietnam 70.3 Probleme in Folge der hohen Luftfeuchtigkeit.

Diesen zwei suboptimalen Renntagen stehen aber außerordentliche Erfolge entgegen. Fast überall, wo Philipp startet, landet er auf dem Podium. Alleine in diesem Jahr: Ironman Dubai 70.3, Ironman Lahti 70.3, Ironman Rügen 70.3 sowie beim Ironman Hamburg, wo er sich das Ticket für Hawaii sicherte. Im Gegensatz unserem zweiten Athleten Frank Mertins, für den die Qualifikation das Ziel darstellte und ein gutes Rennen abliefern möchte, hat Philipp Ellert sich „große Ziele“ gesteckt und wie bei seinen anderen Starts ganz vorne in seiner Altersklasse mitmischen.

Aus seinem ersten Rennen auf Hawaii hat Philipp Ellert viel gelernt und für seine zweite WM-Teilnahme an vielen Stellschrauben gedreht. Neben einem neuen Rad fährt der Bakumer in diesem Jahr mit weißen Armlingen auf dem Rad, welche er zur Kühlung einsetzen möchte. „In diesem Jahr habe ich zudem drei statt nur zwei Flaschen am Rad, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich auf keinen Fall eine Zeit lang ohne Wasser bin. Vor allem die letzte Verpflegungsstelle auf dem Rad ist sehr weit von der Wechselzone entfernt. Hier will ich nochmal zwei Flaschen abgreifen“, erzählt Ellert über seinen Rennplan. Ebenso hat er seine Elektrolyt-Versorgung optimiert, um während des Rennens mehr Natrium aufzunehmen. Auch auf der Laufstrecke will er zweimal eine eigene Flasche auf der Laufstrecke nutzen, um seine selbst gewählte Versorgung zu erhalten. „Ich habe versucht an vielen Schrauben zu drehen, aber dieses Rennen ist unberechenbar“, berichtet Ellert merklich angespannt. „Vor allem auf dem Rad – dieser sch… Wind!“, berichtet Ellert weiter. Während die Profis aufgrund der früheren Startzeit zumeist einen leichteren Rückweg auf dem Rad genießen können, dreht sich der Wind auf der Insel zum späteren Zeitpunkt, sodass die Age Grouper unter Umständen auf der gesamten Strecke Gegenwind bekommen werden.

Während es in der Rennwoche bereits zweimal starke Regenfälle gegeben hat, sind für den Renntag 24 Grad und leichte Bewölkung angekündigt. Im Gegensatz zu einer Luftfeuchtigkeit in der Heimat von rund 50 Prozent gibt es auf Hawaii eine Luftfeuchtigkeit von 75 bis 90 Prozent.

In sieben Stunden wird die berühmte Kanone am Pier in Kailua-Kona um 7:05 Uhr Ortszeit (19:05 deutscher Zeit) den Massenstart der männlichen Age Grouper eröffnen. Während bei den meisten Ironman Veranstaltung der Rolling-Start eingeführt wurde, wird die Weltmeisterschaft traditionell im Massenstart eröffnet, was die Vergleichbarkeit während des Rennens deutlich leichter macht. Wenn sich in Kona allerdings 1.732 Männer gleichzeitig auf die Strecke bewegen, kann es im Wasser allerdings zu unangenehmen Körperkontakten kommen. Mit Blick auf den Startschuss erinnert sich Ellert an sein erstes Mal auf Hawaii zurück: „An den Start habe keine schlimmen Erinnerungen, aber natürlich bin ich angespannt.“

Wir wünschen euch viel Erfolg und drücken fest die Daumen!

Übertragen wird das komplette Rennen im Livestream des ZDF ab 18:30 Uhr unter: www.zdfsport.de.
Ab 0:00 Uhr überträgt das ZDF ebenso live im Hauptprogramm.