Katharina Stark erlebt im Olympiastadion ihren Lauf für die Ewigkeit

Berlin (ms) – Es war das Highlight am vergangenen Sportwochenende bei den „Finals 2019“ in Berlin: Bei der deutschen Meisterschaft der Leichtathletik pulverisierte eine 22-Jährige Konstanze Klosterhalfen den 20 Jahre alten deutschen Rekord über 5.000 Meter. Mit dabei war unsere Triathletin Katharina Stark. Im Olympiastadion verfolgten rund 25.000 Zuschauer ihren Lauf, darunter fünf Triathleten unseres Vereins und über 30 Familienangehörige und Freunde der Läuferin. Ganze zwei Millionen Menschen verfolgten das Spektakel des 5.000 Meter Laufes auf den TV-Geräten im Ersten.

Katharina Stark, die seit diesem Jahr in der Leichtathletik für den VfL Wolfsburg aktiv ist, überquerte als 23. Von 26 Frauen relativ unbemerkt von den TV-Kameras unter ferner liefen die Ziellinie, doch das konnte ihre Stimmung in keiner Weise trüben. Bis zur letzten Runde führte sie die dritte Gruppe des Feldes an, ehe die meisten Konkurrentinnen sie auf den letzten Metern überholten. „Am Ende fehlten mir ein paar Körner“, berichtete die Lohnerin. Konstanze Klosterhalfen flog bereits nach 3.000 Metern an der Lohnerin vorbei, doch sogar Miriam Dattke wurde kurz vor dem Ziel als Dritte von der alle überragenden Konstanze Klosterhalfen überholt, die die alte Bestmarke um fast 16 Sekunden auf 14:26 Minuten drückte. Als Klosterhalfen nur noch zwei Runden vor sich hatte, spürte jeder der rund 25.000 Zuschauer im Olympiastadion, dass auf der blauen Bahn etwas Besonderes vor sich geht. Das anfeuernde Klatschen wurde immer lauter und es war das erste und einzige Mal an diesem Wettkampftag, dass alle Besucher sich von den Plätzen erhoben und alle Sportlerinnen anpeitschten, bis jede die Ziellinie erreichte. Katharina Stark berichtete ihren Fans auf der Tribüne nach dem Rennen von ihren Eindrücken aus dem Stadioninnenraum: „Die Stimmung war grandios, das hat einen getragen. Plötzlich hat man gemerkt, dass etwas in der Luft liegt. Ich habe immer noch Gänsehaut.“ Vier Minuten lang durfte Katharina Stark unter Standing Ovations der 25.000 Zuschauer ihre verbleibenden Runden laufen. Die Läuferin war sich im Vorfeld schon bewusst, dass Klosterhalfen sie überrunden wird, aber dass sie schon nach knapp über der Hälfte von Katharina Starks Renndistanz an ihr vorbeizieht, hätte sie nicht gedacht, berichtetet Stark.

Katharina Stark war begeistert und schaute sich noch in der Nacht das Rennen in der ARD-Mediathek an und war  glücklich. Geschlafen habe sie in der Nacht nach dem Rennen nur 1,5 Stunden, weil sie noch so „geflasht von den Eindrücken“ gewesen sei. Im Frühjahr ist sie in Vorsfelde mit einer persönlichen Bestzeit von 16:53 min. die DM-Norm gelaufen. Kurz vor der DM plagten sie jedoch muskuläre Probleme. Die heimischen Physiotherapeuten Anne Ellert und David Riesenbeck betreuten Katharina Stark in den Wochen vor dem Rennen intensiv. Bis zum Rennen hatte die 27-Jährige Sorgen, ob sie die volle Renndistanz unter der hohen Belastung durchhalten kann. Doch es ging. Und so war sie bis zum Ende im Feld, bei einem Lauf für die Ewigkeit. „Das war ein historischer Moment, fantastisch, dass ich dabei sein konnte.“ Sie brauchte 17:02 Minuten – „gar nicht weit weg von meiner Bestzeit.“ Nächstes Jahr ist die DM in Braunschweig. „Das hätte schon einen Reiz, sich noch einmal über die 5.000 Meter zu qualifizieren“, erzählt Katharina Stark.

Der Lauf im Video: